Rollstuhllift: Infos + Angebote
Den einen Rollstuhl-Treppenlift gibt es nicht: Vielmehr beschreibt der Begriff “Rollstuhllift” verschiedene für Rollstuhlfahrer geeignete Treppenlifte (und andere Aufzüge). Das sind in erster Linie der Plattformlift und der Hublift. Erfahren Sie mehr über Rollstuhl-Treppenlifte und fordern Sie auf Wunsch ein Angebot unserer lokalen Service-Partner in ganz Deutschland an.

Treppenlifte für Rollstuhlfahrer
Bei den Treppenliften für Rollstuhlfahrer unterscheidet man zwischen zwei Bauformen. Eine davon kommt ohne Schienen aus.
Plattformlift
Der Plattformlift ist ein waschechter Treppenlift mit Schienensystem. Der Platzbedarf ist im Vergleich zu einem Sitzlift deutlich erhöht: Ausgeklappt benötigt die Plattform mindestens 90 cm Platz - eher 100 cm. Dieser Platzbedarf definiert also die Mindestbreite der Treppe. Zwar sind auch kleinere Abmessungen (z. B. 750mm x 680mm oder 840mm x 680mm) möglich, hier muss jedoch genau geprüft werden, ob das jeweilige Rollstuhl-Modell Platz findet. Im öffentlichen Raum sind 1.000 mm x 800 mm Plattformgröße Vorschrift.
Eckdaten:
- benötigt Doppelrohr-Schienen-System
- erhöhter Platzbedarf
- für Innen- und Außenbereich
- klappbare Plattform
- Neupreis ab 10.000 € (gerade Treppe)
- ab 12.000 € für kurvige Treppe
- gebraucht kaufen ab 7.000 €
- bis zu 70° Steigung




Hublift
Der Hublift zählt zu den Senkrechtliften und ist, wenn man es genau betrachtet, gar kein Treppenlift. Treppenlifte definieren sich nämlich über ihren schrägen Verlauf. Der Hublift ähnelt eher einer Hebebühne und ist für geringe Höhenunterschiede bis maximal 3 Meter geeignet. Für gewöhnlich kommen Hublifte aber schon bei geringeren Höhen zum Einsatz, da bei einer Höhe von mehreren Metern eine geschlossene Kabine mehr Sicherheit vermittelt.
Eckdaten:
- für Hubhöhen bis 1,8 m / 3 m
- keine geschlossene Kabine wie bei Aufzug
- ab 5.000 € Neupreis
- gebraucht ab 2.800 €
- Miete möglich
- für innen und außen
- Senkrechtlift
- perfekt für den Außenbereich
- platzsparend, da ohne Schienensystem
- Montage parallel zur Treppe




Rollstuhllift: neu oder gebraucht kaufen?
Der gebrauchte Treppenlift, egal um welches Modell es sich handelt, wirkt zunächst einmal deutlich preiswerter als ein neuer Lift. Doch hier ist Vorsicht geboten: In den seltensten Fällen passen die Schienen eines Plattformlifts zur neuen Treppe. Es fallen also zusätzliche Kosten an - auch der Einbau muss bezahlt werden. Am Ende ist die Ersparnis oft kaum noch spürbar.
Bei Hubliften sieht die Rechnung anders aus: Hier kann sich der Kauf eines gebrauchten Lifts tatsächlich auszahlen. Ersparnisse von bis zu 50 % sind keine Seltenheit.
Wichtig: Kaufen Sie einen gebrauchten Rollstuhllift immer bei einem Fachhändler. Nur so profitieren Sie von der gesetzlich vorgeschriebenen Gewährleistungspflicht sowie Komplett-Angeboten inkl. Einbau / Montage.
Preise für Rollstuhllifte im Überblick
Liftart | Art | Einsatzbereich | Preis |
Plattform-Treppenlift | gerade | außen | ab 9.500 € |
Plattform-Treppenlift | kurvig | außen | ab 14.500 € |
Plattform-Treppenlift | gerade | innen | ab 11.500 € |
Plattform-Treppenlift | kurvig | innen | ab 15.000 € |
Hublift | bis 1,8 m | innen | ab 5.000 € |
Hublift | bis 3 m | außen | ab 11.000 € |
Alternativen für Rollstuhlfahrer
Der Rollstuhl-Treppenlift ist nicht die einzige Mobilitätshilfe, die für Rollstuhlfahrende infrage kommt. Lernen Sie die Alternativen und Ergänzungen kennen.
Treppensteiger
Der Treppensteiger wird an den Rollstuhl angedockt und ähnelt einer Sackkarre. Alternativ gibt es auch All-in-One Treppensteighilfen mit Sitz. Klarer Vorteil: Die Produkte werden im Rahmen einer Pflegebedürftigkeit von der Pflegeversicherung bezahlt. Wichtig: Die Pflegebedürftigkeit muss separat bei der Pflegeversicherung beantragt werden. Eine anerkannte Schwerbehinderung durch das Versorgungsamt berechtigt nicht gleichzeitig zum Erhalt von Pflegeleistungen.
Eckdaten:
- maximal 35° Steigungswinkel
- 160 - 300 kg Traglast
- Antrieb durch Lithium-Ionen-Akkus
- 300 bis 500 Stufen Reichweite pro Akkuladung
- meist Hilfe durch Begleitperson notwendig
Rollstuhlrampe
Rollstuhlrampen gibt es als mobile sowie fest installierte (stationäre) Variante. Mobile Rampen werden von der Kranken-/Pflegekasse bezuschusst. Nachteil: Bei größeren Höhenunterschieden kommt man mit einer Rampe nicht weit. In öffentlich zugänglichen Bereichen und dem Mietwohnungsbau darf die maximale Steigung einer Rollstuhlrampe gemäß DIN 18040-1 bzw. -2. nur 6 % betragen.
Eckdaten:
- Kostenübernahme der Kranken-/Pflegekasse
- Lösungen ab 60 €
- Kosten bis zu mehreren tausend Euro bei großen Rampen
- nur für geringe Steigungen geeignet
Aufzug / Senkrechtlift
Aufzüge sind ein weites Feld: Auch der Treppenlift ist eine Art Aufzug (Treppenschrägaufzug). Gemeinhin meint man mit dem Begriff aber Senkrechtlifte. Für Rollstuhlfahrer geeignet sind alle Lösungen mit ausreichend großer Plattform (mindestens 90 cm breite Tür). Unterschieden wird zwischen klassischen Personenaufzügen (gemäß Aufzugsrichtlinie) für innen oder außen sowie Privataufzügen, die nur der Maschinenrichtlinie unterliegen. Dies ist bei “Homeliften” der Fall.
Eckdaten:
- Homelift (Mini-Privataufzug) ab 18.000 €
- Außenaufzug-Nachrüstung im Mehrfamilienhaus (ab 30.000 €)
- Finanzierung über Pflegekassenzuschuss und andere Förderungen