Treppenlift Alternativen
Treppenlifte sind nicht für alle Arten von Treppen und auch nicht für die individuellen Bedürfnisse aller Menschen geeignet. Es gibt jedoch alternative Möglichkeiten, um die Zugänglichkeit in jedem Haus zu verbessern.
Alternativen ohne Sanierung
Der Einbau eines Treppenlifts kann eine kostspielige und zeitaufwändige Sanierung erfordern. In manchen Fällen ist es jedoch gar nicht erforderlich, das Haus umzubauen. Bei den Alternativen, die ohne Sanierung auskommen, handelt es sich durchwegs um mobile Geräte, die beim Auf- und Abstieg über Treppen helfen und bei Nichtgebrauch verstaut werden können. Die meisten dieser Alternativen erfordern jedoch eine Form der Unterstützung, zumeist durch eine andere Person. Außerdem eignen sie sich oft nur für Rollstuhlfahrer, und dann nur zur Überwindung einiger weniger Treppen mit geradem Treppenverlauf. Für teilmobile Menschen eignen sich die folgenden Alternativen weniger gut.
Treppenraupe
Auf den ersten Blick erinnern sie an einen stabilen Palettenhubwagen, der aber an seiner Unterseite - ähnlich einem Bagger oder einer Planierraupe - zwei Gummiraupenriemen besitzt, durch deren Einsatz Rollstuhlfahrer treppauf und treppab fahren können.
Treppenraupen mit leistungsstarken Akkus schaffen bis zu 30 Etagen und mehr. Sie sind eine im Vergleich kostengünstige Mobilitätshilfe, die man im gebrauchten Zustand oft schon ab 2.000,00 € bekommt. Sie benötigt nur wenig Platz und praktisch keine Wartung. Dennoch hat die Treppenraupe auch ihre Grenzen: Sie ist nur für gerade Treppen und breite Treppenhäuser geeignet.
Treppenraupen werden meist als vorübergehende Lösung oder als Notfallhilfe eingesetzt. Dennoch ist es möglich, eine solche über die Krankenkasse finanziert zu bekommen, sofern sie als Teil einer dauerhaften Pflegesituation benötigt wird.
Rollstuhlrampe
Rollstuhlrampen helfen Rollstuhlfahrern dabei, kleinere Hindernisse wie etwa eine Stufe im Eingangsbereich eines Hauses zu überwinden. Zum Überwinden von Treppenhäusern können sie nicht verwendet werden.
Der GKV-Spitzenverband erkennt Rollstuhlrampen offiziell als Hilfsmittel für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen an. Die Kosten für die Anschaffung einer Rampe werden neben den Krankenkassen auch regelmäßig von den Pflegekassen ganz oder teilweise übernommen.
Treppensteigende Rollstühle
Treppensteigende Rollstühle ziehen immer mehr Aufmerksamkeit auf sich, ihre Verfügbarkeit auf dem Markt ist derzeit jedoch eher auf Prototypen und einige wenige teure Modelle beschränkt. Aber auch, wenn die Preise sinken, ist ein treppensteigender Rollstuhl kein adäquater Ersatz für einen Treppenlift. Die Treppen in Privathäusern sind dafür in der Regel zu steil, zu schmal oder haben zu viele Kurven. In Zukunft könnten sie jedoch eine geeignete Lösung für barrierefreie Häuser sein. Bis dies jedoch alltäglich wird, wird noch etwas Zeit vergehen.
Alternativen mit moderatem Sanierungsaufwand
Alternativen zu Treppenliften mit moderaten Renovierungs- oder Sanierungsaufwand sind fest installierte Vorrichtungen, die eine fachmännische Ausführung und Montage erfordern. Um die Installation auszuführen, können beispielsweise Bohrungen in die Wand, das Geländer, die Decke oder die Treppenstufen notwendig sein; größere Umbauarbeiten am Haus sind jedoch nicht nötig.
Stehlift / Treppensteighilfe
Es gibt verschiedene Modelle der fest verschraubten Stehlifte. Einige bestehen aus einem Handlauf und einem Haltegriff, der sicher an einem Geländer befestigt und beim Treppensteigen umfasst wird. Andere Modelle gehen das Problem von der umgekehrten Seite an. Sie bestehen aus einer Rücken- und zwei Armlehnen, die durch die montierte Schienenführung sanft beim Aufstieg helfen. Beim Abstieg wird die Rückenlehne zum Haltegriff, der umfasst wird, um sich sanft die Stufen abwärts leiten zu lassen.
Diese beiden Systeme dienen als sturzprophylaktische Maßnahme, um ein Ausrutschen oder Kippen beim Treppensteigen zu verhindern. Patienten, die beim Steigen Unterstützung benötigen, können dies damit sicher tun. Mit einer Treppensteighilfe trainieren Sie Ihre Muskeln, um Ihre Mobilität so lange wie möglich zu erhalten.
Treppensteighilfen ohne eigene Schienenführung sind eine gute Alternative für Situationen, in denen sonst ein Treppenlift oder Aufzug erforderlich wäre. Modelle mit Schienenführung sind zwar kostenintensiver, bieten jedoch auf lange Sicht mehr Flexibilität und Kosteneffizienz. Entsteht nach einigen Jahren der Bedarf, sind sie auf einen Treppenlift umrüstbar, indem man einfach den Sitz nachkauft. Der kostspieligste Teil der Anschaffung - die Schienen - kann weiterhin verwendet werden.
In Fällen, in denen die Verwendung einer Treppensteighilfe medizinisch indiziert ist oder eine Pflegestufe besteht, übernimmt die Pflegeversicherung die Kosten ganz oder teilweise.
Plattformlift
Die Pflegekasse bezuschusst die Finanzierung eines Plattformlifts ab der anerkannten Pflegestufe 1.
Der Plattform Treppenlift funktioniert ähnlich wie der Treppenlift, hat aber anstatt eines Sitzes eine Plattform, auf die der Benutzer mit seinem Rollstuhl auf- und absteigen kann. Die Schienenführung des Plattformlifts wird wie beim Treppenlift fix an die Treppe bzw. das Treppenhaus montiert. Was die Kosten betrifft, liegen diese bei einem Plattformlift im selben Bereich wie der Treppenlift, oft ist der Kostenaufwand auch etwas höher.
Homelift
Im Gegensatz zum traditionellen Personenaufzug ist ein Homelift einfach zu installieren und unterliegt keinen komplizierten Vorschriften. Es gibt eine große Auswahl an Modellen, je nach Ihren Bedürfnissen: ausgewählte Modelle sind mit oder ohne Schacht erhältlich und können sogar mit einer Tragfähigkeit von bis zu 500 kg ausgestattet sein. Auch besonders platzsparende Designs für Einzelpersonen sind erhältlich.
Ein Homelift ist eine hervorragende Alternative, wenn die Treppe nicht für einen Treppenlift geeignet ist oder wenn Sie sich einfach mehr Komfort wünschen. Er kann in jede bestehende Wohnstruktur eingebaut werden und ermöglicht den problemlosen Zugang zu mehreren Etagen der Wohnung.
Der Preis eines Homelifts liegt im Bereich von 18.000 Euro und kann teilweise durch Zuschüsse der Pflegekasse sowie durch andere Zuschüsse und zinsverbilligte Darlehen finanziert werden.
Die Installation eines Homelifts kann mit finanzieller Hilfe von der Pflegekasse oder der KfW finanziert werden.
Um sicherzustellen, dass der KfW-Fördertopf nicht ausgeschöpft ist, sollten Sie daran denken, dass der beste Zeitpunkt für die Beantragung von Fördermitteln am Ende des Jahres für das folgende Jahr ist. Der KfW-Fonds wird jedes Jahr aufgefüllt, aber die Zahl der Anträge ist hoch, und die Mittel sind oft schon vor Jahresende erschöpft. Steigen sowohl die Pflegekasse als auch die KfW bei einer Bezuschussung aus, gibt es noch immer den KfW-Kredit als Lösung.
Alternativen mit hohem Sanierungsaufwand
Viele Alternativen zu Treppenliften bieten mehr Komfort, sind jedoch mit einem erheblichen Renovierungsaufwand verbunden. Je nach Umfang der erforderlichen Renovierung und der Komplexität der Lösung kann die Investition in eine Treppenlift-Alternative viel höhere Kosten verursachen als ein Treppenlift.
Hubtreppe
Im ersten Moment erinnert die Hubtreppe an eine Rolltreppe, es handelt sich dabei jedoch um eine Treppe, bei der jede einzelne Stufe eine kleine Hebeplattform ist, die den Benutzer, sobald dieser auf die Stufe tritt, sicher nach oben oder unten befördert. Eine Hubtreppe kann von nicht mobilitätseingeschränkten Menschen wie eine normale Treppe verwendet werden.
Um eine solche Lösung zu installieren, muss die alte Treppe abgetragen und durch die Hubtreppe ersetzt werden. Dies erfordert nicht nur die Entfernung der alten Struktur, sondern auch die Reparatur von Wänden und Böden.
Mit einem KfW-Kredit können Sie eine Vielzahl von Projekten finanzieren, darunter auch den Einbau einer Hubtreppe.
Hydrolift
Der Hydrolift ist sowohl für Rollstuhlfahrer als auch für Fußgänger geeignet. Benutzer sitzen dabei auf einer Plattform, die sich horizontal über die Treppe bewegt, um den oberen Treppenabsatz zu erreichen. Die Hydrolift-Technologie eignet sich zumeist nicht für private Treppenhäuser. Wenn sie als Lösung in Betracht kommt, dann zumeist für den Zugang zu öffentlichen Gebäuden, da sie gut in Eingangsbereichen installiert werden kann.
Hublift / Rollstuhl Hebebühne
Die Finanzierung eines Hublifts kann von der Pflegekasse bezuschusst werden. Voraussetzung dafür ist eine anerkannte Pflegestufe.
Ein Hublift ist ein sicheres und bequemes Transportmittel mit einem motorisierten Hebevorgang, der sich vertikal neben der Treppe hebt und senkt. Sie kann sowohl im Innen- als auch im Außenbereich installiert werden, ihr Einbau erfordert jedoch zusätzliche Modifikationen im Treppenhaus. Gemeinsam mit den Kosten für die Umbauarbeiten kann sich ein solches Projekt auf einen Preis von rund 15.000 € und mehr belaufen.
Personenaufzug
Es gibt sie in einer Vielzahl von Ausführungen, Größen und Kapazitäten - sie bieten vielseitige Zugangslösungen und können im Innen- oder Außenbereich installiert werden. Ein Personenaufzug ist zwar eine komfortable Alternative zum Treppenlift, ihr Einbau erfordert jedoch umfangreiche Änderungen an der Gebäudestruktur, was sie im Vergleich zum Treppenlift zu einer sehr teuren Alternative macht.
Ein Personenaufzug kann über den KfW Zuschuss 455-B und den KfW Kredit 159 finanziert werden.
Die budgetfreundliche Variante: Wohnraumanpassung statt Treppenlift
Eine Wohnraumanpassung ist die budgetfreundliche Option, wenn keine der bisherigen Alternativen als geeignet erscheint. Dabei werden alle Aktivitäten, die bisher in den oberen Etagen eines Hauses ausgeführt wurden, in eine Etage verlegt - das Treppensteigen wird damit überflüssig. In einigen Fällen stellt dies eine geeignete vorübergehende Lösung dar, wenn alle anderen Optionen unerreichbar scheinen.
Denken Sie daran, dass Sie finanzielle Unterstützung auch für den Kauf einer Treppenlift-Alternative erhalten. Diese Unterstützung kann die finanzielle Belastung erheblich verringern.
Umzug in eine barrierefreie Immobilie als letzte Lösung
Menschen, die auf Mobilitätshilfen angewiesen sind, entscheiden sich nicht selten für den Umzug in einen bereits barrierefrei gestalteten Wohnraum. Der Umbau der eigenen Wohnung erfordert allzu oft teure Umbauten, die nicht für jeden erschwinglich sind. Zum Glück gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um eine institutionelle Unterbringung in Altenheimen oder Pflegeeinrichtungen zu vermeiden, denn das ist es schließlich, warum Menschen sich nach Mobilitätshilfen umsehen: sie möchten sich ihre Selbstständigkeit erhalten. In diesem Zusammenhang sind insbesondere Wohngruppen wie etwa Seniorenwohngemeinschaften positiv hervorzuheben. Einer Wohngemeinschaft von Menschen, die die gleichen Bedürfnisse - insbesondere in Bezug auf Barrierefreiheit - haben, fällt es viel leichter, ein Vorhaben mit höherem Sanierungs- oder Umbauaufwand zu finanzieren.